PROPS gehen wohin? | Über das Projekt

Hey – schön, dass du dich für PROPS gehen raus interessierst! Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, sich bei allen Fragen zu beteiligen, die sie betreffen. Dabei werden oft aber Erwachsene gefragt, was wohl gut für Kinder ist. Auch im Theater und auch im Kinder- und Jugendtheater. Und dabei wissen Kinder doch am besten, was für sie gut ist, was sie bewegt und welche Themen sie beschäftigen.

Und doch sitzen in den Chef*innenetagen der Theater keine Kinder, um gemeinsam mit Erwachsenen zu beschließen, welche Geschichten auf der Bühne gezeigt werden. Diese Form des Adultismus, also der Benachteiligung von Kindern durch Erwachsene, hindert Kinder daran mitzubestimmen, was auf den Theaterbühnen so passiert.

„PROPS gehen raus“ möchte dem Recht auf Beteiligung deshalb mehr Raum geben und Kindern nicht nur eine Bühne, sondern eine gesamte Produktion einräumen und damit eure Stimmen stärken. Wie auch andere Betriebe sind Theater und neue Theaterproduktionen hierarchisch organisiert, das heißt, es gibt eine klare Rangfolge, wer was zu sagen hat. Wie auf einem großen Schiff mit einem Kapitän oder einer Kapitänin. Und das sind die Erwachsenen, das ist auch ihr Job. Natürlich sind die darin Profis, trotzdem: 

Was, wenn Kinder Theater für Kinder machen? Wenn sie alle relevanten Posten einer Produktion besetzen – Regie, Bühnenbild und Kostüme, Dramaturgie, Öffentlichkeitsarbeit, Musik – und direkt Theater für Kinder machen? Was wird dann auf der Bühne gezeigt und landen wir überhaupt auf der Bühne?

„PROPS gehen raus“ will es als neues Projekt herausfinden. Über zwei Spielzeiten entsteht so ein Theaterstück unter professionellen Bedingungen, bei der die Kinder professionelle Schauspieler*innen inszenieren. Ein dreiköpfiges Leitungsteam (Kris, Emese und Fabian) und viele Workshopleiter*innen aus dem Theaterbetrieb begleiten euch dabei, geben Schritt für Schritt Macht (aber nicht die Verantwortung) in der Entstehung des Theaterstücks ab und öffnen so die Bühne für die Themen und Geschichten der Teilnehmer*innen von „PROPS gehen raus“ – für ein Theater direkt von Kindern für Kinder. Und für alle Erwachsene als wertvolle Einblicke, welche Geschichten Kinder eigentlich erzählen und auch hören wollen.

Bleibt nur die Frage offen, was eigentlich PROPS sind? Der Begriff kommt aus dem Englischen und ist eine Kurzform von proper respect, also „gebührender Respekt“, den wir damit zeigen wollen, dass wir allen teilnehmenden Kindern Macht am Theater geben wollen. Und: Props heißt im Englischen auch Requisit, also Theatermittel 😉

Puuuuuuh! So viele anstrengende Worte! Das stimmt. Denn diesen Beitrag hat ein Erwachsener geschrieben. Du hast Lust, selbst über PROPS zu berichten für andere Kinder? Dann sprich Fabian an, wenn du ihn bei einem PROPS-Termin siehst – auch dieser Blog soll in Kinderhände übergeben werden. 🙂

Fotos: Sabine Alex | Mobile Dunkelkammer

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